Tipps für Gründerinnen

Zahlen und Fakten

Der Anteil von Frauen an Existenzgründungen in Deutschland ist in den letzten 15 Jahren deutlich gestiegen. Durch die positive Arbeitsmarktentwicklung nahm auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen deutlich zu. Dieser Trend setzte sich in der Gründungstätigkeit fort. Für das Jahr 2023 meldete der KfW–Gründungsmonitor 568.000 Personen, die ihre Selbstständigkeit im Voll– oder Nebenerwerb starteten, darunter 251.000 Gründerinnen. Der Anteil von Frauen an den Neugründungen entspricht damit 44 Prozent. Dabei kann es sich um gewerbliche Gründungen ebenso handeln wie um Gründungen in den Freien Berufen.

Freie Berufe wachsen im Zentrum der Dienstleistungsgesellschaft und werden weiblicher. Das zeigen die Zahlen des IfM Bonn: Rund 51.920 Frauen nahmen im Jahr 2023 eine selbstständige Erwerbsarbeit in Freien Berufen auf. Wie in den Vorjahren entfällt mehr als die Hälfte der freiberuflichen Gründungen auf Frauen. Der Frauenanteil an den Selbstständigen in den Freien Berufen lag bei 54,8 Prozent. „Zum Jahresanfang 2023 waren Frauen unter den Psychotherapeuten, Publizisten, Tierärzten sowie bildenden und darstellenden Künstlern am stärksten vertreten“, meldete das IfM Bonn.

Der Anteil von Gründerinnen bei Startups ist im Vergleich zur allgemeinen Gründungstätigkeit deutlich geringer. Ihr Anteil liegt nach der Erhebung Deutscher Startup Monitor 2024 bei 18,8 Prozent. Bei der Startup-Finanzierung zeigt das EY Startup-Barometer Gründerinnen, dass frauengeführte Startups im Jahr 2024 deutlich weniger Risikokapital erhielten als Jungunternehmen mit rein männlichen Gründungsteams.

Der Female Founders Monitor 2025 ist die zentrale Studie zur Bedeutung von Gründerinnen für das Startup-Ökosystem. Zu den größten Hindernissen von Startup Gründerinnen zählen zu wenig Impulse im Bildungssystem, Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Care-Arbeit und Beruf sowie fehlende Zugänge zu relevanten Netzwerken. Die vom Startup-Verband im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellte Studie zeigt aber auch: Obwohl der Frauenanteil weiter gering ist, sicherten sich Gründerinnen in den vergangenen Jahren häufiger und mehr Wagniskapital.

Startup-Gründerinnen halten Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion für wichtiger als ihre männlichen Kollegen, ergibt die 2024 veröffentlichte Studie Diversity, Equity und Inclusion.

Auf der anderen Seite bringen Gründerinnen Diversität und vielfältige Perspektiven in das Startup Ökosystem ein: Sie identifizieren sich häufiger mit dem Bereich Social Entrepreneurship und etablieren ihre innovativen Geschäftsmodelle an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. So zeigte der DSEM Deutsche Social Entrepreneurship Monitor 2024, dass mehr als jedes zweite DSEM-Social-Enterprise von Frauen (mit-)gegründet wurde.

Bei sogenannten grünen Startups, die ökonomische und ökologische Ziele verbinden, liegt der Anteil der Gründerinnen nach Erhebung des Green Startup Monitor 2024 bei 24 Prozent. Das spiegelt sich auch auf der Führungsebene der Unternehmen wider.

Beratung und Coaching für Münchens Gründerinnen

Die Initiative guide bietet seit 2005 Gründungsinteressierten und Gründerinnen vielfältige Unterstützung in allen Gründungsphasen:

  • Einführungsveranstaltung guide start
  • Gruppen–Coachings
  • Workshops
  • Seminare
  • Netzwerktreffen
  • Einzelberatungen

guide steht für authentische und individuelle Gründungsberatung, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Kundinnen orientiert. Gemeinsam arbeiten Beraterin und Gründerin am Gründungskonzept und prüfen die Geschäftsideen auf Markttauglichkeit, Kundenorientierung, Rentabilität sowie auf ihre Zukunftsorientierung.

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München unterstützt guide im Rahmen des MBQ Münchner Beschäftigungs– und Qualifizierungsprogramm. guide wurde 2016 mit dem Anita Augspurg Preis der Landeshauptstadt München zur Förderung der Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen ausgezeichnet.

Ehemalige Unternehmer*innen, Freiberufler*innen oder Führungskräfte engagieren sich ehrenamtlich im Verein „Aktivsenioren Bayern e.V.“ und stehen Gründerinnen rund um Businessplan und Geschäftsmodell–Analyse engagiert und kompetent zur Seite.

Mit der Initiative Women Start-up will die UnternehmerTUM Frauen für die Themen Gründung und Technologie begeistern und motivieren. Das Angebot umfasst Netzwerkveranstaltungen, Female Founder Talks, Workshops und die Women Start-up Empowerment Trainingsreihe.

Im Programm Förderung von Unternehmensberatungen für KMU können bestehende kleine und mittlere Unternehmen einen Zuschuss zu den Kosten einer Unternehmensberatung erhalten. Sie können sich von qualifizierten Beraterinnen und Beratern zu allen wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung beraten lassen. Gefördert werden Unternehmen im Haupterwerb und im Nebenerwerb sowie Unternehmensübernahmen. Weitere Informationen und Beratung bietet die örtliche IHK.

Das Mentoring Programm TWIN – TWO WOMEN WIN ist ein einjähriges, ehrenamtliches Angebot der Käte Ahlmann Stiftung. Unternehmerinnen werden in dieser Zeit von einer erfahrenen, selbstständigen Geschäftsfrau individuell in allen Fragen rund um Ihre Geschäftsentwicklung und Ihr persönliches Weiterkommen begleitet.

Finanzierung und Förderung

Gründerinnen und Gründer haben verschiedene Möglichkeiten, das notwendige Startkapital für Ihre Unternehmensgründung aufzubringen. Zuschüsse, Darlehen, Bürgschaften, Beteiligungen, Beteiligungskapital, Crowfunding – hier geht es zum Überblick.

Besonders beliebt bei Münchner Gründerinnen: Förderprogramm Crowdfunding–Kampagne

Die Landeshauptstadt München bietet mit dem „Förderprogramm Crowdfunding–Kampagne“ den Münchner Kampagnenstarter*innen die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung für alle Kreativleistungen rund um die Crowdfunding–Kampagne. Hier finden Sie weitere Informationen zum Förderprogramm Crowdfunding–Kampagne.

Mikromezzaninfonds Deutschland

Konzipiert u.a. für Gründerinnen mit einem kleinen oder mittleren Kapitalbedarf, verbessert das sogenannte „Mezzaninkapital“ das Rating und schafft neuen Kreditspielraum. Die Förderung erfolgt als stille Beteiligung über die Mittelständischen Beteiligungsgesellschaften. Münchner Gründerinnen wenden sich an die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft und können sich hier über den Mikromezzaninfonds informieren.

Förderlinie EXIST-Women

Das Programm EXIST-Women des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zielt darauf ab, Frauen an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu ermutigen, den Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit zu wagen. Die Förderung erfolgt themen- und technologieoffen. Das Angebot ergänzt das EXIST-Programm mit den bereits bestehenden Förderprogrammlinien. Münchner Gründerinnen wenden sich an ihre jeweilige Hochschule oder Forschungseinrichtung für weitere Beratung und eine Beantragung der Förderung.

Investorinnen–Netzwerke für Gründerinnen

Sichtbarkeit schaffen, vernetzen, Wissen und Kapital vermitteln – diese Netzwerke bringen Investorinnen, Business Angels, Unternehmerinnen und Investment–Interessierte zusammen.

Nachstehend eine Auswahl:

Angel Investorinnen im Porträt:

Prämierte Investorinnen:

Erfolgreiche Exits frauengeführter Startups

Frauengeführte Fonds